Umkleidekabinen, Räume bei Zahnärzten oder Gynäkologen, Friseursalons und OP-Säle haben etwas gemeinsam: Grelle Neonröhren an den Decken, die uns auf Herz, Nieren, Seele und Geist durchleuchten. Sich so gesehen zu fühlen, ist den meisten Menschen unangenehm.
Sind wir doch seit frühester Kindheit gewöhnt, dass irgendwas von irgendwem entdeckt werden kann, was an uns nicht so ganz richtig ist – wenn man nur gründlich genug schaut. Es werden Fehler gefunden, von denen wir noch gar nichts wussten…
Wer schon einmal mit jemandem zu tun hatte, der permanent kritisiert, wird wissen, wie viel man finden kann, was einen am anderen stört, wenn man erst mal angefangen hat danach zu suchen. Da gibt es Probleme, Angewohnheiten und körperliche Merkmale, mit denen der andere bisher gut gelebt hat und die plötzlich drigendlich zum Abgewöhnen sind.
Diese Gestalten sind menschgewordene Neon-Röhren. Sie durchleuchten alles, sie finden und bemerken alle Fehler, sogar die, die gar nicht da sind. Diese Menschen sind anstrengend und ermüdend. Das grelle Licht tut in den Augen weh, man sieht auch wenig noch drumherum. Wie hypnotisiert muss man immer ins Licht starren und findet sich doch nicht zurecht.
Solchen Begleitern sollte man sobald wie möglich den Saft abdrehen.
Aber sie trotzdem wertschätzen, als die, die sie sind: Lichtbringer.
In der römischen Mythologie wurde Luzifer als poetische Bezeichnung für den Morgenstern, also den Planeten Venus verwendet. Es handelt sich hierbei um die wörtliche Übersetzung der griechischen Begriffe Phosphóros („Lichtbringer“) bzw. Eosphóros („Bringer der Morgenröte“), die in Homers Odyssee oder Hesiods Theogonie auftauchten. Luzifer wird auch mit der Göttin Venus in Verbindung gebracht.
In der Bibel ist von Lucifer die Rede. [luci fer] Lichtbringer. Er gilt als der gefallene Engel, gemeinsame Sache machend mit Satan, dem Teufel.
Ich finde, es beschreibt sehr gut, was die „vermeintlich“ Bösen tun. Sie bringen Licht. Sie leuchten aus, was unbemerkt war. Sie zerstören einen subtil, oder offensichtlich.